Waldgutstrasse, Rotmonten, St.Gallen (SG)

Wettbewerb 1.Rang: Umbau Schwimmbad Rotmonten

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Planung: 2020
Ausführung: Herbst 2021/Herbst 2022
Fotografie: Timo Fust

GSI Architekten AG gewann den Wettbewerb für das Freibad im St.Galler Quartier Rotmonten. Die Bauarbeiten fangen im Herbst 2021 an und dauern bis Ende 2022.

Das Schwimmbad, das in den 1950er-Jahren von den Architekten Ernest Brantschen und Ernst Nänny entworfen, dann aber immer wieder baulich verändert wurde, soll seine ursprüngliche Klarheit des Entwurfs zurückbekommen. Räume und Funktionen aus den 1950er-Jahren, die über die Jahrzehnte verloren gingen, werden wiederbelebt. Das heisst, dass fehlende Elemente, Bauteile und Oberflächen ergänzt und im ursprünglichen Sinn des Denkmals neu gestaltet werden.

Um ein attraktives Badeerlebnis zu schaffen, stellt GSI Architekten AG die ursprüngliche klare Abfolge der Räume, die Ernest Brantschen damals präzis formulierte, wieder her. Die Gäste der Badi Rotmonten sollen sich beim Badeerlebnis wie in den Ferien fühlen und den Alltag für einen Moment vergessen. Von der freudigen Ankunft über das ausgiebige Umkleiden und das Suchen eines Platzes auf Liegewiese bis zum erquickenden Bad und dem gesellschaftlichen Zusammensein auf der Terrasse: Die Bedürfnisse heute sind die gleichen wie in den 1950er-Jahren.

Baden wie anno 1950

Mit ihrem Entwurf zielen GSI Architekten AG auch darauf ab, das Baudenkmal zu stärken und die betrieblichen Prozesse zu optimieren. Der südliche Umkleidehof, die Halle und die Terrasse waren früher prägende Anlagen, die heute fehlen. Die ehemalige Damengarderobe wird mit zwei neuen Nebenbauten wieder hergestellt und vom Hauptgebäude abgetrennt. Die Nebengebäude bieten neu einen geräumigen Umkleidevorraum unter freiem Himmel und abseits der Besucherströme. Es gibt auch viel Platz für Kinderwagen, Taschen und Badespielzeug. Hier untergebracht sind auch kleine Gruppengarderoben für Familien oder Schulklassen.

Mit dem Verlagern der Umkleide vom Haupt- in die Nebenbauten können Kasse, Garderobe und Gastronomie klar voneinander getrennt werden. Auch die Werkstatt, ein Teil der Duschen und WCs sowie Material- und Technikräume bekommen in den neuen Nebenbauten ein Zuhause.

Die Räume können flexibel genutzt werden. Optisch werden sie über eine stimmige Materialisierung und Farbgebung zusammengehalten: Stahl, Eternit, Betonbodenplatten und eine Rückwand aus Kalksandstein.

Luftig-leichte Architektur

Auch die ehemalige Terrasse mit Pergola, zugebaut in den 1960er-Jahren, wird rekonstruiert. Der Kiosk erhält so eine attraktive Gastronomiefläche mit luftig-sommerlichem Flair. Zur Terrasse führt eine neue Treppe, ebenfalls inspiriert von den Plänen des Architekten Brantschen.

Die weitläufige Badi mit sanft abfallendem Park, einem Wechselspiel von Einzelbäumen und offenen Rasenflächen ist wertvoll und stimmig. Es gibt genügend Sonnen- und Schattenplätze mit guter Aussicht auf die Schwimmbecken und die Landschaft. Hin zu den äusseren Hecken wird der Baumbestand verdichtet, um Raum für die städtische Biodiversität zu schaffen und die Badeanlage zu den Nachbargrundstücken abzugrenzen. Auch die zentrale Wiese soll mit Bäumen aufgelockert werden.

Eine weitere Inspiration aus den 1950er-Jahren ist ein grossformatiger, polygonal geformter Bodenbelag, der die Gebäude miteinander verbindet. Bauminseln durchbrechen die Fläche und spenden Schatten.