Webergasse, Altstadt St.Gallen (SG)

Innenumbau Stadtbistro St.Gallen

Hotel_Dom Innenraum 1 - Anna Tina

Direktauftrag : 2023
Planung- & Ausführung: 2023
Fotografie: Anna Tina Eberhard / Reto Kluser / GSI Architeken

Mit der Neugestaltung und Begrünung des Innenhofes im September 2023 wurde der Grundstein für die Umsetzung ökologischer Nachhaltigkeit im gesamten Hotel Dom gelegt. Was im Aussenraum begann, zeigt sich seit dem Umbau und der damit verbundenen Modernisierung des Restaurants nun auch im Innern. Zeitgleich wurde ein neues Gastrokonzept erarbeitet, dessen Leitbild frisch, lokal und hausgemacht lautet. Die Gäste geniessen die saisonal abgestimmten Köstlichkeiten in einem ungezwungenen Ambiente, mitten in der St.Galler Altstadt.

Das Hotel Dom wurde anfangs der 1960 Jahren erbaut. Im Erdgeschoss des damals aussergewöhnlich modernen Altstadthotels fanden verschiedene Verkaufsläden ihren Platz. In den oberen Geschossen wurden die Hotelräumlichkeiten untergebracht. Als die gemeinnützige Stiftung Förderraum das Haus 1998 übernimmt, zieht auch eine neue Struktur ein. 2005 wird das Hotel im Erdgeschoss mit einem Restaurantbetrieb und einer Reception erweitert.

Im Frühling 2023 wurden die GSI Architekten beauftragt, ein Konzept mit «Sofortmassnahmen» für den Gastraum zu erarbeiten. Zentral dabei war, die Visibilität des Restaurantbetriebes gegen Aussen zu verbessern und die Aufenthaltsqualität im Gastraum zu erhöhen. Dabei sollten die baulichen Eingriffe möglichst niederschwellig gehalten werden.

Konzeptuell wurden fünf Sofortmassnahmen erarbeitet und während einem zweiwöchigen Umbau umgesetzt.

Mobiliar

Das Zentrum des Gastraumes bildet die in der Mitte des Raumes platzierte antike Tafel mit passenden Altholz-Stühlen einen markanten Blickfang. In den Randbereichen wurde mit den bestehenden Tischgruppen kleine Nischen geschaffen. Die alten Tische wurden aufgefrischt und mit einer bordeaux-farbenen Linoleum ausgestattet. Die Tisch- und Stuhlbeine wurden ebenfalls abgeschliffen und anschliessend neu lackiert.
Zur Erweiterung des Aufenthaltsangebots, lädt neuerdings eine Sofalandschaft zum Verweilen ein.

Gastrobereich

Eine zentrale Änderung des Betriebskonzeptes war es, den Mitarbeitenden einen Bereich im Hauptraum zu schaffen, wo sie die Besucher bestmöglich bedienen und empfangen können.
Dafür wurde eine neue Theke erstellt, die gleichzeitig neuer Ankunftsort für die Besucher ist. Dafür konnten nicht mehr verwendete Möbel der ehemaligen Wäscherei Schlösslipark (Zweigstelle Förderraum) sanft umgebaut und im Hotel Dom wiederverwendet werden.
Das neue Frühstücksbuffet befindet sich in der Restaurantmitte und ist dadurch für alle Hotelgäste sowie für das Personal bestmöglich zugänglich.

Beleuchtung

Die ehemalig indirekte Beleuchtung an der Decke und Rückwand im Gastroraum, wirkten kühl und trugen nicht zu einem einladenden Ambiente bei. Mit den neuen Pendelleuchten wird das Restaurant einerseits räumlich gegliedert und erzeugen mit dem sanften Licht gelichzeitig eine atmosphärische Stimmung.

Farbkonzept

In Anlehnung an die Wäscherei in der Webergasse, welche ebenfalls vom Förderraum betrieben wird, nimmt das Farbkonzept im Hotel Dom bei der Neugestaltung Bezug dazu.
Die goldene Rückwand wurde weiss gestrichen und mit einem dezent hellblauen Horizont ergänzt, was dem Raum eine angenehme Weite verleiht.

Bepflanzung

Im Innenhof wurde bereits realisiert, was auch in den Restauranträumlichkeiten entstehen soll: die aus einheimischen Wildsträuchern- und Stauden bestehende Begrünung unterstreicht das neue Konzept der Nachhaltigkeit. Sowie im Innenhof, wurde auch das Aussenrestaurant, welches direkt vor dem Gastraum liegt und als Scharnier zwischen dem Hotelbetrieb und dem öffentlichen Gassenraum fungiert, aufgewertet. In Gruppen arrangierte Pflanzgefässe aus verzinktem Stahl, wurden mit einheimischen Wild- und Schattenstauden sowie standortgerechten Sträuchern bepflanzt. Sie verleihen dem Aufenthaltsbereich unter den Arkaden ein gemütliches und einladendes Ambiente und dient als erweitertes ‘Kaffee-Zimmer’ im Freien.

Mit diesen fünf Sofortmassnahmen trägt die Architektur im Rahmen des neuen Leitbildes im Innen und Aussen dazu bei, dass das Dom sich auf dem Hotel- und Gastrosektor neu positionieren und als Institution und Arbeitgeber weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Integration von Menschen mit Unterstützungsbedarf leisten kann.